Fettleibigkeit

Medikamente gegen Fettleibigkeit per Ferndiagnose

Behandlung von Fettleibigkeit

Fettleibigkeit (Adipositas) ist mehr als nur Übergewicht. Bei Adipositas handelt es sich um eine Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung, die zu starkem Übergewicht führt und aufgrund des hohen Anteils an Körperfett krankhafte Auswirkungen hat.

Es werden verschiedene Arzneimittel gegen Übergewicht verschreiben. Appetitzügler oder Fettblocker gegen Übergewicht kommen erst ab einem BMI von über 30 zum Einsatz. Sie dienen als Unterstützung in einer Diät und können bei einer Ernährungsumstellung die  meisten Effekte erzielen.

Die bekanntesten Appetitzügler welche aktuell allerdings nicht verfügbar sind, sind Alvalin mit dem Wirkstoff Cathin, sowie Tenuate und Regenon mit Amfepramon.

Verfügbar als Appetitzügler als orale Tabletetn sind Mysimba (Bupropion / Naltrexon), sowie Rybelsus Talbeten (Semaglutid).

Den Wristkoff Semaglutid gibt es auch in Spritzen Form, bestens bekannt als Wegovy. Auch Saxenda (Liraglutid) ist ein bekannter Appetitzügler der als Spritze verabreicht wird. 

Als Fettblocker ist Xenical mit dem Wirkstoff Orlistat in 120 mg verfügbar. Dieses Medikament hilft zwar nicht dabei den Appetit zu unterdrücken, sondern Kalorien (Fett) einzusparen. 

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Ernährungsumstellung und Bewegung

Eine der grundlegendsten Therapieformen zur Behandlung von Fettleibigkeit ist die Ernährungsumstellung in Kombination mit regelmäßiger körperlicher Aktivität.

Dies bildet die Basis jeder Gewichtsabnahmebehandlung und zielt darauf ab, den Kalorienverbrauch zu erhöhen und gleichzeitig die Kalorienaufnahme zu reduzieren. Eine ausgewogene, kalorienarme Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und fettarmen Proteinen ist, hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern fördert auch die allgemeine Gesundheit.

Regelmäßige Bewegung, wie z.B. Spaziergänge, Schwimmen oder Radfahren, unterstützt den Gewichtsverlust, verbessert die Herzgesundheit und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Für nachhaltige Erfolge sind mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche empfohlen.

Medikamente zur Gewichtsreduktion

Wenn eine Ernährungsumstellung und Bewegung alleine nicht ausreichen, um das Gewicht zu reduzieren, können Arzneimittel zur Unterstützung der Gewichtsreduktion in Erwägung gezogen werden.

Zu den gängigen Medikamenten zählen:
Wegovy (Semaglutid):

Wegovy ist ein weiteres Medikament aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptoragonisten, das das Hungergefühl reduziert und die Nahrungsaufnahme verringert. Es wird als wöchentliche Injektion verabreicht und hat sich als äußerst effektiv in der langfristigen Gewichtsreduktion erwiesen, insbesondere bei stark übergewichtigen Patienten.

Rybelsus (Semaglutid in Tablettenform):

Rybelsus ist die orale Version von Semaglutid und bietet die gleichen Vorteile wie die injizierbaren Formen, jedoch in einer täglichen Tablettenform. Es unterstützt nicht nur die Gewichtsreduktion, sondern auch die Blutzuckerkontrolle, was es zu einer vielseitigen Option für Patienten mit Typ-2-Diabetes macht.

Saxenda (Liraglutid):

Saxenda, ebenfalls ein GLP-1-Rezeptoragonist, wirkt durch die Verzögerung der Magenentleerung und das Senden von Sättigungssignalen an das Gehirn. Es wird als tägliche Injektion verabreicht und unterstützt die kontinuierliche Gewichtsabnahme bei Erwachsenen mit Adipositas.

Mysimba (Bupropion / Naltrexon):

Diese Kombination aus einem Antidepressivum (Bupropion) und einem Opioidantagonisten (Naltrexon) reduziert das Verlangen nach Nahrung und kontrolliert Heißhungerattacken. Mysimba wird als Tablette verabreicht und ist besonders hilfreich für Patienten, die neben Fettleibigkeit auch unter Essstörungen leiden.

Xenical (Orlistat):

Xenical blockiert die Aufnahme von etwa 30 % der Fette aus der Nahrung im Darm, wodurch die Kalorienzufuhr verringert wird. Es ist als Kapsel erhältlich und wird üblicherweise dreimal täglich zu den Hauptmahlzeiten eingenommen.

Die Auswahl des geeigneten Medikaments hängt von der individuellen gesundheitlichen Situation und den Präferenzen des Patienten ab.

Chirurgische Eingriffe

Für Patienten, bei denen konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind, kann ein chirurgischer Eingriff eine Option darstellen.

Zu den häufigsten Verfahren gehören:
  • Magenbypass-Operationen: Bei dieser Methode wird der Magen verkleinert, wodurch die Menge an Nahrung, die aufgenommen werden kann, drastisch reduziert wird.
  • Schlauchmagen-Operation: Dabei wird ein großer Teil des Magens entfernt, sodass ein schlauchförmiger Magen entsteht, der ebenfalls die Nahrungsaufnahme reduziert.

Chirurgische Eingriffe werden in der Regel bei stark übergewichtigen Patienten (BMI > 40) oder bei Patienten mit einem BMI über 35 und schweren Begleiterkrankungen in Betracht gezogen. Nach einer Operation ist eine lebenslange Nachsorge erforderlich, um sicherzustellen, dass der Patient die notwendigen Ernährungsumstellungen und Lebensstiländerungen einhält.

Folgen unbehandelter Fettleibigkeit

Unbehandelte Fettleibigkeit hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen, die das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen erheblich erhöhen.

Zu den häufigsten Komplikationen gehören:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

Übermäßiges Körpergewicht belastet das Herz und die Blutgefäße, was zu Bluthochdruck, koronaren Herzerkrankungen und Herzinfarkten führen kann. Adipositas ist eine der Hauptursachen für Atherosklerose (Verhärtung der Arterien), die das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erheblich erhöht.

Typ-2-Diabetes:

Fettleibigkeit ist der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Das überschüssige Fettgewebe führt zu einer Insulinresistenz, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt. Unbehandelter Diabetes kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich Nierenschäden, Neuropathie und Sehbehinderung.

Atemwegserkrankungen:

Übergewicht belastet die Atemmuskulatur und kann zur Schlafapnoe führen, einer ernsthaften Erkrankung, bei der es während des Schlafs zu wiederholten Atemstillständen kommt. Diese Störungen beeinträchtigen die Schlafqualität und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Psychosoziale Auswirkungen von Fettleibigkeit

Neben den physischen Auswirkungen hat Fettleibigkeit auch erhebliche psychosoziale Folgen. Betroffene leiden oft unter geringem Selbstwertgefühl, Depressionen und sozialer Isolation. Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts sind weit verbreitet, was die psychische Gesundheit zusätzlich belastet.

  • Depression und Angst: Menschen mit Fettleibigkeit haben ein höheres Risiko, an Depressionen und Angststörungen zu erkranken. Die ständige Auseinandersetzung mit Gewicht und Aussehen kann zu anhaltendem Stress und einem Gefühl der Hilflosigkeit führen.

  • Einschränkung der Lebensqualität: Übergewicht kann die körperliche Beweglichkeit und das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Viele Betroffene leiden unter Gelenkschmerzen und chronischer Erschöpfung, was ihre Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen, erheblich einschränkt.

Der Weg zu einem gesünderen Leben

Fettleibigkeit ist kein unausweichliches Schicksal, sondern eine Herausforderung, die gemeistert werden kann. Jeder Schritt in Richtung eines gesünderen Lebensstils ist ein Schritt weg von den potenziellen Risiken und Komplikationen, die mit Übergewicht verbunden sind. Mit der richtigen Unterstützung, sei es durch medizinische Hilfe, Ernährungsberatung oder regelmäßige Bewegung, können bedeutende Veränderungen erzielt werden.

Die Reise zur Gewichtsreduktion mag herausfordernd sein, aber sie ist auch eine Chance, das eigene Leben positiv zu verändern. Schon kleine Fortschritte können zu einem gesteigerten Wohlbefinden führen und langfristig das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme reduzieren. Es ist nie zu spät, aktiv zu werden und die Kontrolle über die eigene Gesundheit zu übernehmen.

Durch den Einsatz geeigneter medizinischer Therapien, gepaart mit einem gesunden Lebensstil, kann jeder die Möglichkeit nutzen, ein erfüllteres und gesünderes Leben zu führen. Anstatt Fettleibigkeit als unveränderbares Schicksal zu betrachten, sollte sie als eine Herausforderung gesehen werden, die mit Entschlossenheit und Unterstützung überwunden werden kann.

Ferndiagnose.org
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